Dienstag, 21. Juni 2016

Schottergruabn Session

Am Freitag ging es wieder an eine mir schon bekannte Schottergrube. Also ein mir vertrautes Territorium.


Als ich um zehn Uhr endlich am Teich war, baute ich wie ein Irrer alles auf, weil ich schon unbedingt die Ruten endlich auslegen wollte. Nach rekordverdächtigen 35 Minuten begann die Spotsuche. Ich wusste, dass rechts von der Insel ein kleines Plateau liegt, aber auch mit Echolot dauerte es eine Ewigkeit, bis ich dieses fand. Aber nach erfolgreicher Ortung legte ich meine Montage an der Kante hinter dem Plateau ab. In meinem Bereich ist die Schottergrube fast überall 2 Meter 40 bis 2 Meter 70 tief und sehr strukturarm. Ich suchte nach Krautfeldern, Kanten und Plateaus, dies dauerte zwar eine Ewigkeit, aber ich denke, dass die Fische solche Orte aufsuchen. Eine Art Holding Area für unsere göbn Freunde.


Als dann endlich alle Fallen scharf waren, genehmigte ich mir ein paar schöne Steaks und wartete, dass sich eventuell mal die Funkbox meldete. Nun ja, um zwei Uhr in der Früh riss mich endlich ein Vollrun aus dem Schlaf. Ich nahm die Rute auf, der Fisch nahm ein paar Meter Schnur und weg war er. Ausgestiegen! Ärgerlich, aber ja so ist Fischen.

Am nächsten Morgen wurden alle Montagen neu ausgelegt und alle Spots unter Futter gestellt. Tagsüber wurde es ziemlich heiß, im Zelt war es keine fünf Minuten auszuhalten, schlimmer als in jeder Sauna. Obwohl der Wind ordentlich ging, drückte die Hitze ziemlich. Ich hoffte nur noch, dass es schnell Abend wird und es endlich abkühlt. Kurz nach vier am Nachmittag schrie die Funkbox auf. Jawohl, der sitzt. Nach einem geilen Drill lag da ein mächtiger und wunderschöner Spiegelkarpfen auf der Matte.



Nur zwei Stunden später hatte ich erneut einen Vollrun wie aus dem Bilderbuch. Nach einiger Zeit im Drill steckte der Karpfen in einem Krautfeld fest. Eigentlich hätte ich sofort ins Boot springen und ihn aus dem Kraut hochpumpen müssen, aber ich versuchte es erst mit Drucknachlassen. Also wartete ich bis sich der Karpfen wieder freischwamm. Was er Gott sei Dank nach einigen Minuten auch tat und ich konnte dann auch noch diese lange Schuppenbombe auf die Matte legen. Ich war voll zufrieden, alles was jetzt noch kommen würde, wären nur noch Bonusfische für mich.



Es fing schon leicht zu dämmern an und es kühlte endlich ab, da ging wieder die Rute ab. Dazu muss man sagen: Bis jetzt fing ich alle Fische an der Kante hinter dem Plateau! Also an dem Spot rennt‘s :D Als ich den Fisch nach dem Drill im Kescher sah, dachte ich mir: „Puhh der hat sicher so 20 Kilo“. Die Waage zeigte dann sogar stolze 21,8 Kilo an! Mein zweiter 20+ Karpfen in diesem Jahr und der dritte in meinem Leben.

Danach war aber Stille bis in der Früh. Da verlor ich dann einen Karpfen an einer Steinpackung, die meine Fluorocarbon-Vorfach-Schnur total aufgeraut hatte. Die Schlagschnur hatte Gott sei Dank keine Schäden. Eine halbe Stunde später verlor ich erneut einen Fisch, der ausgestiegen war.


Es war nun der letzte Tag und die zwei verlorenen Fische machten mich trotz der Erfolge etwas „narrisch“, daher erhoffte ich mir noch einen Fisch zum Abschluss dieser Session. Es war neun Uhr und ich hatte noch Zeit bis halb sechs. Doch vorerst tat sich nichts. Wenigstens war es nicht mehr so heiß wie in den ersten zwei Tagen. Das Wetter war richtig angenehm und der Wind drückte in meine Richtung. Also eigentlich gute Voraussetzungen einen Karpfen zu fangen.


Kurz vor fünf ertönte meine Funkbox. Der Fisch zog im stetigen Tempo Schnur von der Rolle, da ahnte ich schon, dass es ein besserer sein müsste. Und ich behielt Recht. Nach der Fotosession zeigte die Waage 21 Kilo an. Mein zweiter 20+ Fisch in nicht einmal 24 Stunden und der vierte in meiner Anglerkarriere. Einfach nur der Wahnsinn!