Tag 1:
Gegen 17 Uhr traf ich mit meinem Freund
Emre, der mich beim Fischen begleitete. Zuerst wurde der Platz „Die
Zunge“ angesteuert, Doch Fischaktivität war hier Fehlanzeige, zwar
hatte ich ein paar Piepser, doch es waren nur Schnurschwimmer. Also
ab zum altbewehrten Platz: zum Steg direkt unter der Hütte. Montagen
wurden neu ausgeberacht und Boilies großflächig verteilt. Zwei
Stunden vergingen ohne jegliche Aktivität. „Es muss was
geschehen“, dachte ich mir und füllte gecrushte Boilies in einen
PVA-Sack und tauchte den ganzen Beutel in den Dip, damit er sich mit
Flavour ansaugte. Als ich die Montage mit dem PVA-Beutel ausgebracht
hatte, dauerte es keine zwanzig Minuten und schon schrie der
Bissanzeiger um Hilfe. Zum Vorschein kam ein kleiner netter Spiegler,
der ziemlich spritzig im Drill war. Fast wie eine Forelle :D
Tag 2:
Ich setze mich diesmal an ein Platzerl,
wo sonst nie jemand fischte und wo ich etwas versteckt war, da ich
lieber unauffällig bleiben wollte. Ich beschloss mit nur einer Rute
zu fischen, da ich fand, dass die Zweite an diesem beschränkten
Platz zu viel war. Ich fischte keine 15 Meter vom Ufer entfernt, dazu
verteilte ich großflächig Boilies. Wieder einmal tat sich gar
nichts. Normal sollten die Fische schon am fressen sein, doch keine
Spur. Weder rollende Karpfen oder Blasen waren am Wasser zu erkennen.
Ich überlegte schon, wieder mit Zig Rigs zu fischen, da ich einige
Fische weiter draußen springen sah. ich dachte mir, dass
sie vielleicht bei dieser Hitze etwas weiter oben stehen: im
Mittelwasser vielleicht.
Da ging schon der Fox Swinger die Höhe. Der
Drill gestaltete sich eher unspektakulär, das Ergebnis war ein
langer Schuppenkarpfen mit zirka sechs Kilo.
Doch was mich sehr
ärgerte, war, dass der große Haken zu viel Spiel hatte und die
Fische so viel leichter aussteigen konnten. Ein Freund hatte gemeint,
dass er mit größeren Haken weniger schlitzt. Ich war eigentlich der
Überzeugung, dass es nicht so ist, doch ich wollte der Sache auf den
Grund gehen. Der Haken saß jedoch schön wie immer in der
Unterlippe. Keine halbe Stunde später geschah genau das, was ich
befürchtet hatte: Ein halbstarker Spiegler stieg im Drill aus. Es
war klar, dass es nur an dem großen Haken liegen konnte. Ich meine,
jeder soll so fischen wie er will, doch für mich steht fest: Lieber
mit kleinen Haken fischen, die sitzen besser.
Tag 3:
Um 16 Uhr ging‘s wieder ans Wasser.
Diesmal war etwas anders: Der Wind ging. Es war kein kalter Wind,
sondern ein erfrischender und das Tolle war, dass er genau in meine
Richtung blies. Also schnell das Tackle auf meinem Lieblingsplatz,
die „Seebühne“, aufgebaut und schon ging es ans Warten.
Ihr
könnt euch sicher schon denken, dass auch diesmal keine
Fischaktivität zu verzeichnen war. Was war los mit unseren Karpfen?
Thomas Talaga (bekannter deutscher Karpfenangler) sagte immer, dass
es dieses von vielen Karpfenanglern gehasste Sommerloch gar nicht
gibt. Die Fische fressen und fressen in dieser Zeit ohne Ende, da es
jetzt Naturnahrung im Überschuss gibt. Die Karpfen waren diesmal
sogar am Rollen und das in der Nähe meines Spots. Lag ich falsch?
Ok, nun hab ich die Montagen dort hingeworfen wo die Karpfen rollten,
doch auch hier war nichts zu holen, lediglich Schnurschwimmer.
Also
Sachen zusammengepackt und hinüber ins Eck marschiert, wo ich am Tag
davor schon war. Ich fühlte schon, da muss jetzt etwas passieren,
denn hier sind immer Karpfen. „Als Schneider geh ich sicher nicht
Heim“, dachte ich mir. Doch die Montage war nicht perfekt
ausgelegt, ich hatte eigentlich noch um die vier Meter weiter werfen
wollen. Also neu ausgelegt und wieder ging‘s ans Warten. Ich
betete, dass mir Petrus einen Fisch gönnen möge. Tja, und was soll
ich sagen? Da schrie endlich der Bissanzeiger auf! Nach langem Drill
konnte ich einen alten Bekannten namens Goldi auf die Matte legen. Er
hatte leider einige Verletzungen, woher die wohl kamen? Sind sie
etwa vielleicht erst jetzt im Laichgeschäft? Nein das konnte ich
mir nicht vorstellen. Egal, die Wunden wurden mit Antiseptikum
versorgt und Goldi wieder in die Freiheit entlassen. Ein paar Minuten
später meldete sich dann schon wieder mein Fox Bissanzeiger. Diesmal
war es wieder ein kleiner Schuppler mit etwa fünf Kilo. Das reichte
mir dann für den Tag und ich machte zumindest nicht ganz unzufrieden
Schluss.
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