Montag, 26. Oktober 2015

Oh du schöner Herbst....

Als ich während meiner letzten Session in meinem Zelt gelegen bin, hatte ich mit Gregor geschrieben, der nun an meinem alten Hauswasser fischt, ob er mich nicht mal als Gastfischer mitnehmen könnte. Das war erfreulicher Weise kein Problem und so konnte ich es kaum mehr erwarten, die Rute wiedermal an meinem ehemaligen Wasserl auszuwerfen.

Wir trafen uns um 8:30 Uhr am Teich und steuerten den Platz „Seebühne“ an da die Halbinsel, wo wir eigentlich hin wollten, besetzt war. Gregor fischte mit Boilies und ich mit „Thuna“-Pellets in 20 Millimeter. Da ich als Gastfischer da war, durften wir beide nur mit jeweils einer Rute fischen, was mich hier schon immer etwas gestört hatte, aber wie auch immer. Als dann die Ruten ausgelegt waren, hieß es für uns sitzen und warten, mehr konnten wir nicht tun.

Lange Zeit tat sich nichts, nicht einmal der Wind wehte, aber wie aus dem Nichts bekam Gregor dann doch einen kurzen Drucker.

 Einige Minuten später ging seine Rute ab, im Drill merkten wir schon, dass es ein Besserer sein musste. Der Fisch gab ordentlich Gas, doch nach einiger Zeit ermüdete er und ein Schuppenkarpfen glitt in die Maschen des Keschers. JAAAA! Endlich der erste Fisch und dann auch noch so ein schöner Schuppler, damit hatten wir nicht gerechnet. 

Nach dem Releasen setzen wir uns wieder hin und überlegten uns erst einmal, wo wir etwas zum Essen bestellen sollten. Schließlich wollten ja auch wir etwas futtern, nicht nur unsere gelben Freunde im Wasser. Schnell wurden wir uns einig, dass wir uns eine Kebab-Box gönnen würden.

Gerade als der Lieferant anrief, bekam ich einen brutalen Vollrun. Ich beschäftigte mich also mit dem Karpfen, der mir einige Meter Schnur von der Rolle riss, während sich Gregor zum Tor begab um unser Essen abzuholen. Die Fische sind hier richtig gute Kämpfer, als Gregor mit dem Essen zurückkam, half er mir beim Keschern. Doch bevor er endgültig in den Kescher ging, startete er noch einige Fluchtversuche ins Kraut, welche jedoch allesamt unbelohnt blieben. So konnte ich nach zwei Jahren Abwesenheit hier endlich wieder einen dicken Spiegelkarpfen in den Händen halten. Jetzt war ich glücklich und mir war es egal, ob jetzt noch was beißen würde oder nicht.

Jeder von uns hatte einen wirklich guten Fisch landen können, so ging es eineinhalb Stunden später zufrieden nach Hause. Die nächste Session mit Gregor steht schon in Planung, diesmal an meinem geliebten Badeteich. Mal sehen, ob uns dort auch ein oder zwei schöne Karpfen das Leben verschönern werden.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Herbstgold von der Schottergrube

Mein Freund Helly und meine Wenigkeit beschlossen schon vor einigen Monaten eine Session auf einer Schottergrube, der ich schon im Juni einen Besuch abgestattet hatte. Doch ein paar Tage vor der Abfahrt wurde mein Freund krank und da es jetzt im Herbst immer kälter wird, sagte er ab. Schade, aber die gemeinsame Session wird nachgeholt. Nun ja, so ging es alleine ans Wasser.

Diesmal lag mein Platz am gegenüber liegenden Ufer vom letzten Mal, diese Seite vom Teich kannte ich daher noch nicht. Ich entdeckte bei der Erkundungsfahrt mit dem Boot ein großes Krautfeld, wo ich gleich mal eine Montage ablegte die anderen Rute legte ich auf Plateaus aus. Ich fischte nur mit Mais und Kichererbsen, wegen der lästigen Zwergwelse konnte ich keine Boilies verwenden. Nur an der mittleren Rute fischte ich mit einem pinken fluo Pop-up am Chod Rig, das ich über einem Maisteppich präsentierte. Nachdem ich alle Montagen ausgebracht hatte, begann es wieder heftig zu Regnen – wie schon zuvor beim Aufbau. -,- Also schnell ins Zelt, wo ich bis in die Nacht den Regen abwarten musste.

Kurz vor Mitternacht riss mich ein Vollrun aus dem Tiefschlaf. Es war die Rute, die ich beim Kraut abgelegt hatte. Ich wollte schon ins Boot steigen, doch der Karpfen verschwand nicht ins Kraut, sondern schwamm direkt zu den Ästen unter Wasser. Leider war der Nebel so dicht, dass ich kaum meine ausgestreckte Hand vor Augen erkennen konnte. So konnte ich nicht anhand der Schnur sehen, wo der Fisch hinschwamm. Und ich Idiot war nicht ins Boot gestiegen, was sich als großer Fehler herausstellte. Denn auf einmal merkte ich, dass der Fisch steckte und auf einmal riss die Hauptschnur. Ich war in diesem Moment auf hundertachtzig, doch ich beruhigte mich, ließ die Rute draußen und legte mich wieder hin. Nach zwei Uhr früh gab es wieder Vollrun. Der Drill war eine Zeit lang ganz normal, als ich plötzlich merkte, dass die Spannung weg war. Der Fisch war ausgestiegen. Jetzt war ich echt nur noch aggressiv und zugleich auch deprimiert.

Am nächsten Morgen brachte ich alle Montagen neu aus. Als ich gerade die zweite Rute aufs Rod Pod legte, ging die erste schon ab. Ich konnte es kaum fassen, die Montage lag gerade mal acht Minuten. Sofort sprang ich ins Boot, der Fisch steckte im Kraut fest. Doch mit stetigem Druck konnte ich ihn aus dem Kraut holen und nur kurze Zeit später glitt er schon in den Kescher. Mann, war ich erleichtert und glücklich! Jawohl, da lag er, ein schöner Spiegler mit toller Färbung.

Der nächste Run war am Nachmittag so kurz vor vier. Diesmal musste ich nicht mit dem Schlauchboot raus und konnte vom Steg aus einen etwas größeren Spiegler als zuvor keschern. Gleich darauf brachte ich die Rute erneut aus, dann ging es wieder ans warten. 

 Eigentlich war es mir komplett egal, ob jetzt noch etwas beißen würde oder nicht. Mein Ziel, einen Fisch zu fangen, hatte ich längst erreicht. Ich hatte mir eigentlich mehr Aktivität auf der Rute mit dem Chod-Rig erwartet, doch dem war nicht so. Aber ich blieb dabei und ließ die Rute einfach weiter liegen. 

Um halb elf abends, als ich gerade am Essen war, piepste meine Funkbox erneut. „Jawohl, so muass des gehn“, dachte ich mir, als ich am Drillen war. Nach einiger Zeit lag dann ein starker Schuppenkarpfen auf der Matte. 

Ich verzichtete darauf, die Montage neu auszulegen, da ich eh schon extrem zufrieden war und endlich weiter essen wollte. Die restliche Nacht war ziemlich eigenartig. Ich hörte vom Zelt aus Karpfen nahe am Ufer rollen und springen. Die Fische waren also aktiv, meine Bissanzeiger im Gegensatz dazu so lebhaft wie Steine. Bei denen tat sich rein gar nichts.

Um halb sechs in der Früh riss mich die Funkbox aus meinen Träumen. Schlaftrunken humpelte ich mit nicht einmal ganz angezogenen Schuhen in Richtung der Ruten. Nach einem ziemlich anstrengenden Drill blickte ich in den Kescher, worin sich ein ziemlich dicker Schuppler mit richtig breitem Rücken befand. Als ich den Kescher hoch hob, merkte ich schon, dass der sicher so in Richtung 19 Kilo geht. Also schnell Fotos gemacht und die Waage aus dem Zelt geholt.
Als mir die Waage das Gewicht anzeigte, wollte ich ihr zuerst nicht glauben. Ich wog den Fisch noch drei Mal, aber die Waage zeigte immer das Gleiche an: verdammte 23,4 Kilo! Seit zwei Jahren bin auf der Jagd nach einem 20+ Karpfen, seit zwei Jahren lag mein Personal Best bei 19,8 Kilo. Ich konnte mein Glück kaum fassen, sofort verständigte ich meine Freunde per Whats App. Dann haute ich mich wieder in den Schlafsack und versuchte weiter zu schlafen.

Ein paar Stunden später brachte ich die Ruten wieder neu aus, abgesehen von der, auf der das Chod-Rig war. Ich war mir sicher, dass hier noch Fischaktivität auszumachen sein würde.

Es war Mittag und ich saß auf den Stufen, welche zum Steg führten. Ich beobachtete das Wasser und die Umgebung. Es war herrlich frei von allen Sorgen und Problemen zu sein. Das schätze ich besonders am Fischen und vor allem am Karpfenangeln. Da riss mich der Ton der Funkbox aus meinen Gedanken. Fallbiss an der mittleren Rute, die mit dem Chod-Rig! Der Drill gestaltete sich nicht gerade schwer, da der Fisch seine Fluchtversuche hauptsächlich im Freiwasser unternahm. Nach einem richtig geilen Drill lag ein fetter Schuppenkarpfen in meiner Abhakmatte. Schnell noch Fotos gemacht und dann durfte er zurück in sein Element.

Nun stand ich bei fünf Fischen. Ich hatte mir beim besten Willen nicht vorstellen können, dass es so erfolgreich werden würde. Zwei Stunden bevor ich zusammenpackte, ging noch einmal die linke Rute ab. Der Fisch riss mir Meter für Meter von der Rolle. „Ui, des is sicher a größerer“, schoss es mir durch den Kopf, als plötzlich die Spannung weg war. NEIN!!! Der Fisch war weg und ich war kurz vorm Durchdrehen. Die Hauptschnur war nämlich gerissen, so etwas ist mir schon Jahre nicht mehr passiert, aber ja so ist Fischen eben.

Um 5 Uhr trat ich dann die Heimreise an. Im Großen und Ganzen war das wiedermal eine grandiose Session auf der Schottergrube.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Badeteich-Session Teil 3

Vor ein paar Wochen zog es mich wieder zu meinem geliebten Badeteich, also samstags die Karte besorgt und sonntags früh war ich schon am Rigs Binden.


Gestern brachte mir mein Freund Helly noch einige Kilo Boilies vorbei. Ich hatte die Ehre, Prototypen einer neuen Boiliesorte zu testen. Bis jetzt wurde mit diesen Kugeln noch kein „zweistelliger“ Karpfen gefangen. Ich war gespannt, ob es mir gelingen würde. Die ersten Stunden am Wasser vergingen jedoch sehr ruhig, am gesamten Teich konnte ich keine Fischaktivität ausmachen. Ich fröstelte ein wenig, der Wind machte es richtig kalt. Gegenüber von mir waren drei Angler und am Badestrand war noch einer, die hatten alle bis dahin auch keinen Erfolg zu verbuchen. Auf allen beiden Rigs fischte ich einen Snowman, ich bin ein totaler Fan von der Präsentation. Eigentlich hatte ich eine Rute mit dem Chod-Rig fischen wollen, doch mir fehlte leider das dazu nötige Material.

Die Stunden vergingen und die Bissanzeiger schwiegen weiter, doch auf einmal schrie mein Bissanzeiger wie aus dem Nichts laut auf. Spannung aufgenommen und schon konnte ich meinen Kontrahenten am anderen Ende der Schnur fühlen. Zum Vorschein kam ein schöner Schuppenkarpfen mit einer etwas dunklen Färbung, wie sie fast alle Karpfen hier hier. Nach dem Releasen beköderte ich neu und nahm den Spot nochmals mit Boilies unter Beschuss.
 (Leider schauen auf den Fotos meine Haare ziemlich durcheinander aus...nicht beachten bitte :mrgreen:

Kurz darauf wurde ich kontrolliert. Bis jetzt war fast jeder Aufseher, dem ich begegnet war, ein ziemlicher Ungustl. Von dieser Regel hatte ich erst zweimal eine Ausnahme erlebt. Doch dieser Kontrolleur war total freundlich und gab mir einige Informationen über die Kosten der Jahreskarte und über die Gewässer.

Kurz vor 18 Uhr ging die Rute ab, auf der ich mit den Prototypen fischte. Diesmal hing da ein schon etwas größerer Schuppla mit richtig viel Power am Haken. Im Drill schoss er immer wieder Richtung Freiwasser, es dauerte eine Weile bis ich ihn in Keschernähe hatte, doch nach einiger Zeit lag er dann auf der Matte.

Als es langsam immer finsterer wurde, machte mich auf den Weg nach Hause. Mein Ziel für diesen Tag hatte ich ja erreicht!