Montag, 7. Juli 2014

3 Tage 3 Fische



Am Wochenende legte ich wieder eine Session ein: Als Gewässer wähle ich mir eines ganz in meiner Nähe: Nur zirka zwei Minuten mit dem Auto entfernt. :D Am Freitag um elf Uhr vormittags ließ ich zuerst einmal mein Boot zu Wasser und schleppte das ganze Tackle zur Hütte. Ein paar Stunden später kam Daniel, der Pächter des Teiches, und half mir beim Auslegen der Montagen. Es war ziemlich ungewohnt für mich, mit Subfloats zu fischen, aber diese sind bei diesem Gewässer aufgrund der zahlreichen Hindernisse unter Wasser vorgeschrieben.

Ich erwartete mir eigentlich nicht viel. Ich dachte, dass ich maximal einen Fisch überlisten kann - wenn ich Glück habe! 

Doch die Funkbox schrie schon bald das erste Mal zur Hilfe.


 Nach langem, harten Drill konnte ich den ersten Schuppenkarpfen dieser Session auf die Matte legen. Kurz drauf kamen zwei Freunde von mir, die mir Kebap von meinem Stammkebaplokal brachten. :D Kurz vor zwanzig Uhr ging erneut eine Rute ab, doch den Fisch verlor ich im Kraut. In der Nacht passierte gar nichts, nicht einmal einen Piepser konnte ich verzeichnen.

 Am Samstag legte ich alle Montagen nochmals neu aus. Es dauerte bis kurz nach 16 Uhr, als die erste Rute ablief. Doch auch diesen Fisch verlor ich. Ich hatte ihn  von einem im Wasser liegenden Baum fernhalten wollen, doch der Haken bog sich auf. 


Vier Stunden später lief die gleiche Rute wieder ab. Diesmal konnte ich den Fisch ins Freiwasser lotsen. Als ich ihn aus der Tiefe hochkomme sah, wusste ich schon, dass es ein Besserer war. Als er dann auf der Matte lag, konnte ich einen wunderschönen, markanten Spiegelkarpfen bewundern. Die Rute legte ich jedoch nicht mehr neu aus, ich war schon vollauf zufrieden mit der Session.

Am Sonntagmorgen stand dann fest, dass auch in der letzten Nacht kein einziger Piepser zu verzeichnen gewesen war. Wie auch immer, alle Montagen wurden neu beködert und rausgefahren.

 Es kamen leider einige Badegäste, obwohl Baden  an diesem Gewässer eigentlich verboten ist. Sie schwammen einfach fröhlich um meine Subfloats herum. Begeistert war ich davon nicht gerade, aber was sollte ich tun? Zu Mittag war es extrem heiß. Ich schwitzte wie ein Wasserfall und schon kurz darauf war ich selber im Wasser.

Es passierte wieder einmal den ganzen Tag rein gar nichts. Die einzigen Fischaktivtäten, die ich verzeichnen konnte, kamen von raubenden Hechten. Karpfen waren jedoch Fehlanzeige. Als es Abend wurde, begann ich langsam zusammen zu packen. Als ich die erste Rute einholen wollte, bekam ich einen brutalen Run. Als ich mit dem Boot auf den Fisch zufuhr, bemerkte ich schon, dass er sich ins Kraut gestellt hatte. Also bin ich rein in die Krautfelder und hab den Karpfen aus dem Unkraut gezerrt. Ich war total glücklich, ich hätte nie gedacht, dass es so gut läuft.

Im Großen und Ganzen war das ein erholsames Wochenende am Teich mit wirklich guten Fischen. Ich freu mich jetzt schon riesig auf das nächste Mal!

Dienstag, 29. April 2014

Erste Session am Schlauch

Günter alias „LeBreton“ und ich hatten schon seit Monaten vor, einen Termin für eine gemeinsame Session am „Schlauch“ in Vösendorf – einem der Hausgewässer von Günter - zu finden. Am Sonntag in der Früh war es nun endlich soweit, wobei wir gerade noch rechtzeitig drauf gekommen sind, dass wir zuvor eigentlich die ganze Zeit von zwei verschiedenen Teichen gesprochen hatten, die sich aber irgendwie ähneln. Günter holte mich daher zur Sicherheit ab und nach der kurzen Anfahrtszeit begutachtete ich zuerst einmal dieses mir noch gänzlich unbekannte Gewässer. Der Teich ist eher schmal, dafür aber lang gezogen, überschaubar, bietet gut präparierte Plätze und eine sehr schöne Umgebung. Wir entschieden uns rasch für den Platz gleich neben dem Parkplatz. Nicht nur, weil er ziemlich gemütlich aussah und fast direkt neben dem Auto war, er sagte uns einfach zu und bot uns beiden genügend Platz, um alle vier Montagen in ausreichendem Abstand zueinander ablegen zu können.

Schnell noch die Tageskarte ausgefüllt und danach wurde zuerst einmal all unser Tackle aufgebaut und die Ruten wurden scharf gemacht. Ich fischte auf jeder Rute ein 0815 no knot Rig mit Snowman, dazu jeweils ein PVA Bag, gefüllt mit kleinen Pellets und gecrushten Boilies. Günter entschied sich kurzfristig für ein Rig-Experiment, nämlich auf der einen Rute ein 360°-Rig und auf der zweiten Rute wiederum eines seiner Standard-Rigs (KD-Rig). Kleine PVA-Bags, die mit allem befüllt wurden, was die Küche von „Miraculix“ – so nennt ihn der ein oder andere Insider am Gewässer – hergab, rundeten sein Setup ab.

  Wir versenkten drei unserer Montagen in der Nähe des gegenüberliegenden Schilfgürtels, nur meine rechte Rute legte ich eher mittig ab. Eigentlich war es bei dieser Rute ein misslungener Wurf gewesen, jedoch meinte Günter, dass ich die Montage ruhig mal auf der Stelle lassen soll. Nachdem Günter dann endlich auch seine zweite Rute ausgebracht hatte, kehrten Spannung und Ruhe ein. Man konnte zwar die Autobahn hinter uns hören, doch mich störte das nicht wirklich, da ich diese Geräuschkulisse ja von meinem alten Hausgewässer schon gewohnt bin.

So vergingen die ersten paar Stunden ohne geringste Fischaktivität. Innerlich flehte ich bereits, dass uns der liebe Petrus doch einen Fisch gewähren sollte!

Als Günter und ich uns gerade über Bissanzeiger unterhielten, hatte eben dieser Petrus dann doch Erbarmen mit mir. VOLLRUN!!! Und zwar saugte der Rüssler genau jenen Köder ein, den ich mittig liegen gelassen hatte! Mein Kontrahent war zwar nicht der Größte seiner Art, doch Kraft hatte er allemal. Nach kurzem Kampf lag dann ein wunderschöner, lang gezogener Schuppenkarpfen auf der Matte. Ich finde diese langen Schuppenkarpfen einfach nur extrem geil!


Nun war ich vollauf zufrieden, nur Günter hätte ich noch wirklich einen Fisch vergönnt. Wir konnten in der Nähe unseres Platzes einen kleinen Spiegelkarpfen an der Oberfläche beobachten, der genau in Richtung seiner Montagen schwamm. Ein gutes Zeichen? Nun ja, seine Delkims hüllten sich weiter in unerträgliches Schweigen, Günter hätte sich zu diesem Zeitpunkt schon mit einem Schnurschwimmer zufrieden gegeben…

Um siebzehn Uhr begann für uns die „fischereiliche Rapid-Viertelstunde“ (Boyd hatte Rapid am Vortag ja auch noch in der 84. Minute zum Sieg über Salzburg verholfen), doch auch in diesen letzten fünfzehn Minuten tat sich rein gar nichts mehr. Als Günter dann seine beiden Montagen einholte, entdeckten wir auch, weshalb er nicht einen einzigen Drucker hatte. Auf sein 360°-Rig hatte er irrtümlich ein zu großes Pop Up aufgezogen und darauf vergessen, das Rig im Flachwasser zu kontrollieren. Somit ragte das Rig im Wasser ca. zwanzig Zentimeter in die Höhe...es entpuppte sich eher als eine Mischung aus 360°-Rig und Zig-Rig, bzw. wie er es bezeichnete, als ein „hundertprozentigultraunfängiges 360er-Zig-Rig“. Nicht einmal ein hochgradig suizidgefährdeter Karpfen hätte diesen Pop Up jemals eingesaugt, aber es gab ja noch die „Bank“, seine zweite Montage, die, die zuvor immer funktioniert hatte. Doch da war der Haken nach dem Einholen mit Kraut verdeckt, also auch eher suboptimal. Obwohl, das kann auch erst beim Einkurbeln passiert sein. Günter war natürlich nicht gerade erfreut. Beim nächsten Mal kontrollier lieber Deine Rigs, bevor Du sie auswirfst! :D


Insgesamt blieb es bei dem einen gefangenen Fisch, aber nichtsdestotrotz war es ein wirklich geiler, aber leider viel zu kurzer gemeinsamer Tag am Wasser.

Danke Günter!

Freitag, 18. April 2014

Steiermark Trip 2014



Montag in der Früh konnte ich endlich meinen heurigen Steiermark-Trip starten. Zuerst ging`s ins Angelcenter Graz, dort kaufte ich noch brav für meine bevorstehende Session am Inkognito Lake ein. Den Rest des Tages verbrachte ich in der Stadt, doch am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück gleich weiter Richtung Sulzhof. Nach einer halben Stunde Anfahrtszeit baute ich erst das Camp auf. Dabei stellte sich heraus, dass die Pumpe für mein Schlauchboot den Geist aufgegeben hatte. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, entschied ich mich den Fischereiaufseher Manfred anzurufen, um zu fragen ob ich mir ein Boot ausleihen könnte. Kein Problem sagte er, also schnappte ich mir gleich ein Boot und schon kurze Zeit später lagen die Montagen an den Spots. Ein Kollege aus München, der am Platz neben mir fischte, erzählte, dass es nicht wirklich gut läuft. Kein Wunder, dachte ich mir nur, bei dem Temperatursturz: am Vortag hatte es noch 21 Grad, heute nur mehr 13 und es regnete ab und zu. Der gesamte erste Tag blieb erfolglos. Ich bekam zwar zwischen neun am Abend und zwei Uhr  in der Früh auf allen drei Ruten Runs, doch ich verlor jeden Fisch. Es fing schon wieder so an wie letztes Jahr! Was machte ich falsch? An der Montage konnte es nicht liegen und ich drille auch nicht zu hart. Vermutlich lag es am Laub am Grund, wo sich der Haken verfing und dadurch nicht richtig haken konnte. Das nächste Mal werde ich um jeden Haken PVA-Tape binden, damit er frei bleibt und sich nirgendwo verfangen kann.

Am Morgen des zweiten Tages brachte ich alle Montagen neu raus. Als ich gerade bei der zweiten Rute war, meldete sich plötzlich die Funkbox! Diesmal saß der Haken bombenfest und ich konnte den ersten Schuppler der Saison auf die Matte legen.

 Nach diesem ersten kleinen Erflog tat sich erst einmal wieder gar nichts. Erst Stunden später bekam ich wieder einen Biss, doch auch diesen Fisch verlor ich im Drill. Mein dünnes Nervenkostüm war kurz davor zu zerreißen. Aber so gegen vier am Nachmittag klappte es dann doch wieder mit einem Fisch und so lag der nächste Schuppenkarpfen auf der Matte. Nun hatte ich schon zwei Fische ich war vollauf zufrieden. Die Fische, die ich im Drill verloren hatte, waren damit längst wieder vergessen.

 Solcherart beruhigt, legte ich mich erst einmal aufs Ohr. So gegen acht riss mich dann die Funkbox aus meinem Tiefschlaf. Nach langem Kampf kam ein bulliger Schuppenkarpfen zum Vorschein: was für eine geile Wasserkuh! Ich war einfach nur glücklich. Info am Rande: Jeden Fisch konnte ich mit Tigernüssen überlisten.




Ich brachte die Montage  für die Nacht wieder neu aus. Es wurde ruhig, sehr ruhig und im Zelt war es schon etwas kälter geworden,  so versuchte ich mich mit dem Gaskocher ein wenig aufzuwärmen. Gegen elf war es dann wieder so weit: Vollrun! Ich merkte schon im Drill, dass es etwas größeres sein musste: Es fühlte sich ziemlich schwer an. Ich versuchte den Fisch so vorsichtig wie möglich in Richtung Ufernähe zu bekommen. Doch zehn Meter vorm Ufer wachte mein Kontrahent so richtig auf. Er flüchtete immer wieder in Richtung Seemitte und dann war er auf einmal in den Bäumen verfangen. Das Licht meiner Stirnlampe war zu schwach um die Schnurrichtung zu erkennen, damit ich ihn schon vorher hätte stoppen können. Ich versuchte den Karpfen mit brachialer Kraft aus den Bäumen zu bekommen und tatsächlich war er nach einiger Zeit frei aus dem Holz. Als der Karpfen dann nach etwa 20 Minuten endlich im Kescher lag, riss der bei der Abhakmatte durch. Mein Kescher hatte davor schon ein paar Löcher, doch jetzt riss er komplett auf. Egal, zuerst kam die Fotosession mit diesem wirklich bulligen Spiegelkarpfen dran, einem extrem brutalen Fisch!

 Nun ja, jetzt saß ich da im Zelt mit kaputten, unbrauchbaren Kescher. Ich musste auf den nächsten Tag warten um dann einen neuen zu besorgen. Neun Stunden kostbare Zeit gingen dabei drauf aber gegen zehn am dritten Vormittag lagen dann endlich wieder die Montagen draußen. Keine Stunde später wieder Vollrun, wieder kam ein wunderbarer Schuppenkarpfen auf die Matte. Ich verschwendete keine Zeit und fuhr die Montage gleich wieder neu raus.

Es war so gegen drei, da lag ich im Zelt und schaute die ganze Zeit auf den Swinger der Rute, die auf den Banksticks war. Ich dachten nur: Komm schon, einen Fisch noch! Da ging plötzlich der Swinger in die Höhe und es piepste schon wie verrückt. Doch diesen Fisch verlor ich wieder, aber ich regte mich gar nicht mehr darüber auf. 

Zwei Stunden später ging dann zum letzten Mal in dieser Session die Funkbox an,  nun kam die Krönung der ganzen Tage. Als der Fisch das erste Mal an die Oberfläche kam, machte ich große Augen als da einen Amur am Haken hängen sah. Einen Augenblick später gingen auch schon die für diese Fische so typischen Fluchten los, doch die Bremse leistete gute Arbeit und so konnte ich nach zwei Jahren endlich wieder einen Amur in den Händen halten.

Im Großen und Ganze war es wieder ein geiler Trip in die Steiermark.

Sonntag, 16. März 2014

Session am Rohrteich



Das geile Wetter musste ich einfach ausnutzen. Donnerstagmorgen ging’s daher mit Tageskarte an mein ehemaliges Hauswasser, wo ich einige Jahre regelmäßig gefischt hatte. Ich begab mich gleich an einen meiner Lieblingsplätze:  dort, wo die Sauerstoffpumpe hängt, denn dort ist immer Fischaktivität. Das Blöde ist, dass man hier nur mit einer Rute fischen darf.  Auch füttern ist verboten ist, so konnte ich nicht wirklich viel herumprobieren. Als Köder wählte ich eine Maiskette, diese präsentierte ich keine  drei Meter von der Sauerstoffpumpe in nur 120 Zentimeter Wassertiefe. Der Teich ist sehr seicht (an der tiefsten Stelle nur zwei Meter), dadurch erwärmt sich das Wasser sehr schnell. Ich rechnete also schon damit, dass die Karpfen bereits  brav am fressen waren.

Ich hatte schon nach nur kurzer Zeit Fischkontakt, aber leider nur Schnurschwimmer. Ich überlegte, ob ich nicht die Montage etwas näher auslegen sollte. Schnurschwimmer sind ja oft ein Indiz dafür, dass die Montage falsch liegt. Also warf ich neu aus und das Warten konnte beginnen.

 Zum Glück dauerte es nicht lange, bis mein Bissanzeiger um Hilfe rief. Da lag er auch schon auf der Matte: der wohl kleinste Karpfen, den ich in meinem Leben gefangen habe. Ich wusste ja, dass in diesem Teich keine Granaten zu erwarten waren, aber so einen lieben kleinen Spiegler hab ich noch nie am Haken gehabt. :D

 Nun ja, wer die Kleinen nicht ehrt, ist die Großen nicht wert! Inzwischen kam ein alter Freund von mir hinzu und konnte innerhalb von fünf Minuten zwei Karpfen der gleichen Größenkategorie überlisten. Danach war bei uns beiden aber ziemlich tote Hose. Mein Freund war der Meinung, dass sich die Karpfen in der Mitte des Teiches aufhalten könnten, also schleuderten wir unsere Montagen dorthin. Doch auch dort blieben unsere Bissanzeiger stumm. Ein paar Stunden später versuchten wir noch entlang der Schilfgürtel zu fischen, doch hier war komplett das gleiche Spiel. Gegen zwei Uhr hauten wir daher den Hut drauf, packten unsere Sachen und ab ging‘s nach Hause!

Trotzdem war‘s ein geiler halber Tag am Wasser und auch das Wetter hatte voll mitgespielt!