Schnell noch die Tageskarte ausgefüllt und danach wurde zuerst einmal all unser Tackle aufgebaut und die Ruten wurden scharf gemacht. Ich fischte auf jeder Rute ein 0815 no knot Rig mit Snowman, dazu jeweils ein PVA Bag, gefüllt mit kleinen Pellets und gecrushten Boilies. Günter entschied sich kurzfristig für ein Rig-Experiment, nämlich auf der einen Rute ein 360°-Rig und auf der zweiten Rute wiederum eines seiner Standard-Rigs (KD-Rig). Kleine PVA-Bags, die mit allem befüllt wurden, was die Küche von „Miraculix“ – so nennt ihn der ein oder andere Insider am Gewässer – hergab, rundeten sein Setup ab.
So vergingen die ersten paar Stunden ohne geringste Fischaktivität. Innerlich flehte ich bereits, dass uns der liebe Petrus doch einen Fisch gewähren sollte!
Als Günter und ich uns gerade über Bissanzeiger unterhielten, hatte eben dieser Petrus dann doch Erbarmen mit mir. VOLLRUN!!! Und zwar saugte der Rüssler genau jenen Köder ein, den ich mittig liegen gelassen hatte! Mein Kontrahent war zwar nicht der Größte seiner Art, doch Kraft hatte er allemal. Nach kurzem Kampf lag dann ein wunderschöner, lang gezogener Schuppenkarpfen auf der Matte. Ich finde diese langen Schuppenkarpfen einfach nur extrem geil!
Nun war ich vollauf zufrieden, nur Günter hätte ich noch wirklich einen Fisch vergönnt. Wir konnten in der Nähe unseres Platzes einen kleinen Spiegelkarpfen an der Oberfläche beobachten, der genau in Richtung seiner Montagen schwamm. Ein gutes Zeichen? Nun ja, seine Delkims hüllten sich weiter in unerträgliches Schweigen, Günter hätte sich zu diesem Zeitpunkt schon mit einem Schnurschwimmer zufrieden gegeben…
Um siebzehn Uhr begann für uns die „fischereiliche Rapid-Viertelstunde“ (Boyd hatte Rapid am Vortag ja auch noch in der 84. Minute zum Sieg über Salzburg verholfen), doch auch in diesen letzten fünfzehn Minuten tat sich rein gar nichts mehr. Als Günter dann seine beiden Montagen einholte, entdeckten wir auch, weshalb er nicht einen einzigen Drucker hatte. Auf sein 360°-Rig hatte er irrtümlich ein zu großes Pop Up aufgezogen und darauf vergessen, das Rig im Flachwasser zu kontrollieren. Somit ragte das Rig im Wasser ca. zwanzig Zentimeter in die Höhe...es entpuppte sich eher als eine Mischung aus 360°-Rig und Zig-Rig, bzw. wie er es bezeichnete, als ein „hundertprozentigultraunfängiges 360er-Zig-Rig“. Nicht einmal ein hochgradig suizidgefährdeter Karpfen hätte diesen Pop Up jemals eingesaugt, aber es gab ja noch die „Bank“, seine zweite Montage, die, die zuvor immer funktioniert hatte. Doch da war der Haken nach dem Einholen mit Kraut verdeckt, also auch eher suboptimal. Obwohl, das kann auch erst beim Einkurbeln passiert sein. Günter war natürlich nicht gerade erfreut. Beim nächsten Mal kontrollier lieber Deine Rigs, bevor Du sie auswirfst!
Danke Günter!
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