Donnerstag, 25. Juni 2015

Schottergruben Session

Am 19. Juni ging es über‘s Wochenende an eine steirische Schottergube, die erst seit 2013 zu befischen ist. In den Tagen vor dieser Session versuchte ich Informationen über das Gewässer herauszufinden, doch viele Leute fand ich nicht, die dort schon mal gefischt hatten. Und von denen schrieb mir jeder etwas anderes. Aber das Einzige, was mir wirklich Sorgen bereitete, waren die Zwergwelse, die dort geben sollte. Ich nahm trotzdem ein paar Kilo Boilies mit, falls es doch nicht so arg sein sollte.


 Am Gewässer unterhielt mich erst einmal mit meinem Platznachbarn, nachdem ich alles aufgebaut hatte. Der erzählte mir, dass ich es mit Boilies gar nicht erst versuchen sollte: tatsächlich zu viele Zwergwelse. Nur Pop Up`s und Partikel funktionieren, meinte er noch. Zum Glück hatte ich 15 Kilo Mais dabei, also band ich mir zwei Rigs zum Fischen mit Mais und an einer Rute montierte ich ein Chod-Rig mit einem neon-färbigen Pup up.

Als ich nach vollbrachter Arbeit wieder aus meinem Zelt trat, bekam ich kurz einen kleinen Schock. Mein Boot trieb mitten im Teich herum, ich Idiot hatte es nicht ordentlich festgemacht. Doch Gott sei Dank für die hilfsbereiten Fischerkollegen. Mein Platznachbar fuhr mit seinem Boot raus und brachte mir meines wieder. So etwas passiert wohl auch nur mir. Zu unfähig ein Boot fest zu machen. :-oo

Danach ging es aber endlich los. Ich wartete auf den ersten Run, dachte aber nicht wirklich, dass ich viel fangen würde. Ich schätzte es als eher schwer ein, hier einen Karpfen auf die Matte zu legen. Doch kurz nach neun am Abend schrie meine Funkbox auf. Vollrun auf der rechten Rute, welche ich auf ein Plateau abgelegt hatte. Ich spürte sofort, dass es etwas Größeres sein musste. Der Fisch riss mir Meter für Meter von der Rolle, ich sprang daher ins Boot und fuhr ihm entgegen. Als ich bei ihm war, begann erst der richtige Fight! Immer wieder schoss der Saubär, äh Fisch, in die Tiefe. Unglaublich wie viel Kraft dieses Schwein hatte! Doch nach einiger Zeit ergab er sich und ich konnte ihn Keschern. Auf der Matte realisierte ich erst, dass es ein Two Tone Schuppler war. Ich war sowas von glücklich, ich hatte nicht damit gerechnet, noch in der ersten Nacht einen Run zu vollenden.

Ich legte mich wieder auf meiner Liege auf die Lauer und versuchte etwas zu schlafen. Eine Stunde später der nächste Vollrun. Doch lang dauerte der Drill nicht, dann war die Montage gerissen. Das machte mich in dem Moment doch etwas zornig und ich hoffe, die Kollegen nebenan haben meine unfeinen Worte nicht gehört. Doch dann versuchte ich einfach weiter zu schlafen. Kurz nach Mitternacht der nächste Run! An dessen Ende dachte mir nur: „Wos ist jetzt los?“ Nach einem geilen Drill im dichtesten Nebel lag ein kompakter fetter Spiegelkarpfen auf der Matte. Ich hab‘s gar nicht mehr gepackt. Nach der Fotosession konnte ich dann wirklich ruhig schlafen gehen, da jetzt keine meiner drei Ruten mehr ausgelegt war.


Am nächsten Morgen war erst mal nichts mit Montagen neu auslegen, der Nebel war einfach zu dicht. Erst nach einer dreiviertel Stunde wurde es besser und ich konnte weiter machen.

 Der Vormittag verlief ruhig, doch so gegen eins biss dann wieder ein Spiegelkarpfen an, jedoch ein kleinerer.

 Etwas später am Nachmittag dann wieder ein Spiegler, noch ein wenig kleiner. „Werden die jetzt nur noch kleiner oder was?“, dachte ich mir.

Doch wie schon am Vorabend lief dann um neun erneut eine Rute ab und diesmal landete ich wieder einen größeren Karpfen. Es war der vierte Spiegler in Folge.

 Ich brachte die Rute gleich wieder aus und erhoffte mir für die Nacht nur Gutes. Tatsächlich weckte mich mitten in der Nacht meine Funkbox. Ich eilte zu den Ruten und sah, dass es ein Fallbiss war. Ich holte ein, um Spannung aufzubauen, doch da merkte ich schon, dass das nur ein Zwergwels sein konnte, was an meinem Pop up ging. Erfreut war ich nicht wirklich über diesen Fang.

 Die restliche Nacht verlief ruhig, eindeutig zu ruhig. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich feststellen, dass trotz meines anfangs guten Gefühls in der Nacht genau nichts Lohnendes passiert war. Doch schon bald nach dem Frühstück wurde ich für die laue Nacht entschädigt. Jawohl! „Wenn‘s laft, dann laft’s“, wie die Bayern zu sagen pflegen. Nach dem Drill hielt ich einen total geilen Spiegler in Händen.

Danach war tote Hose bis auf einen zweiten Zwergwels am Nachmittag. Gegen fünf packte ich dann zusammen. Meine vor dem Wochenende gar nicht so großen Erwartungen waren weit übertroffen und ich war entsprechend zufrieden. Hier sechs Karpfen an nur einem Wochenende zu fangen, damit hatte ich echt nicht gerechnet.


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