Wie schon letzten Sonntag ging es wieder ans Hauswasser. Temperatur und Windrichtung waren fast ident zum letzten Mal, nur war es diesmal leicht bewölkt. Zuerst sah ich mir die flache Bucht an; es waren Karpfen da, aber keine Großen.
Ich warf wieder eine Montage auf die steil abfallende
Kante vorm Ufer und die andere in die seichte Bucht. Diesmal verteilte ich an
der Kante gleich am Anfang mal ein Kilo Boilies. Und schon kurz vor 9 Uhr war
es soweit: der erste Run! Zum Vorschein
kam ein kleiner Two Tone-Schuppenkarpfen. Inzwischen tauchten die ersten
Badegäste auf, störten aber nicht.
Eine Stunde
später bekam ich erneut einen Biss, diesmal auf die Montage in der seichten
Bucht. Der Fisch versuchte mit aller Kraft ins Schilf zu flüchten, dies gelang ihm
auch, aber mit stetigem Druck konnte ich ihn herausziehen. Immer wieder
versuchte er zurück ins Schilf zu kommen, aber ich hinderte ihn daran und dann
lag der halbstarke Spiegler auch schon auf der Matte. Danach kehrte Ruhe ein
und die Badegäste wurden leider immer mehr.
Irgendwelche pubertierende Burschen
schwammen an den Steg neben mir, sprangen ins Wasser und schrien herum. Nur der
vordere Bereich ist zum Baden freigegeben also ging ich mal hinüber und
erklärte Ihnen, dass sie verschwinden sollen. Dies taten sie auch ganz schnell
und leise. Da bekam ich schon wieder einen Run, also zurück an den Steg und
drillen! Gerade als der Fisch draußen war, kam ein Kontrolleur vorbei , daher
hab ich den Fisch gleich wieder releast. Er war aber auch nichts Weltbewegendes,
ein Schuppler mit rund sechs Kilo.
Die
nächsten Stunden tat sich wieder rein gar nichts, nur ein paar Barsche konnte
ich beim Raubern beobachten. Kurz vor fünf meldete sich dann aber doch wieder
meine Funkbox von der Rute in der seichten Bucht. Der Fisch riss mir einige
Meter Schnur von der Rolle und siehe da: Er war im Schilf, er steckte fest. Ich
versuchte alles Mögliche um die Montage noch zu retten aber ich musste die
Schnur abschneiden.
Ich
fertigte eine neue Montage an und band fünf
oder sechs Boilies auf eine PVA-Schnur, die dann an den Haken kam, damit ein
paar Kugeln rund um den Hakenköder liegen. Inzwischen kam ein anderer Angler
vorbei und er erzählte mir, dass es auf Karpfen sehr schwer zu fischen ist. Ich
erwiderte amüsiert, dass ich heute schon drei Fische gefangen hätte. Seine
Sprachlosigkeit war göttlich :D, er fragte noch mit welchem Köder ich fische.
Darauf sagte ich nur „Mit an Kas und Frolic.“ Hahaha, es muss ja
nicht jeder alles wissen ;) Jeder hat seinen eigen Style zu fischen und das ist
auch gut so. Man stelle sich vor, jeder würde das Gleiche fischen wie der Andere.
Nun ja, wie
auch immer. Als ich gerade die Montage wieder Richtung seichte Bucht werfen
wollte, bekam ich einen Vollrun wie aus dem Bilderbuch. Der Fisch schoss
unaufhaltsam in Richtung Freiwasser. Einfach nur herrlich, wenn die Fische
solch eine Kraft haben. Doch auch dieser Drill endete zu meinen Gunsten und ich
hielt den bis jetzt größten Schuppi des Tages in den Händen.
Gegen sechs
am Abend verzogen sich langsam die Badegäste und es wurde ruhiger. „Jetzt muss
noch einer gehen und dann pack ich ein“, dachte ich mir.
Einige
Stunden später, wir schreiben bereits 21:00 Uhr, saß ich noch immer da. Ich war
schließlich schon am Zusammenpacken, da ertönte doch noch die Funkbox. Ehrlich
gesagt, hatte ich nicht mehr damit gerechnet, dass da noch was kommt, aber das
Warten hat sich ausgezahlt: Zum Abschluss lag auf der Matte noch ein richtig
geiler Schuppenkarpfen. Ich war total zufrieden und konnte die Heimreise
antreten.
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