Da
ich letztens meinen neuen PB gefangen hatte, jedoch kein Foto von ihm
habe, beschloss ich ihn als Zielfisch für das Jahr 2012 zu setzen. Es
war ein Spiegelkarpfen mit drei Schuppen an der Schwanzwurzel und einer
kleinen Wunde. Das letzte Mal wurde dieser Fisch 2009 mit 15 Kilo
gefangen.
Meine
neue Session führte mich an das Ufer, auf das der Wind blies. Ich
fütterte gar nichts und fischte Singlehookbaits. Ich warf meine Montagen
aber auf sehr markante Spots. Ich überlegte mir gerade ein paar
Strategien, wie ich am Besten an meinen Zielfisch kommen könnte, da riss
mich schon der Bissanzeiger aus meinen Gedanken. Kurz darauf lag er
dann vor mir, ein goldiger Schuppenkarpfen. Danach schleuderte ich meine
Montage wieder auf den gleichen Spot und fütterte erneut nichts an. Die
Karpfen nehmen ja eh immer nur vereinzelt Nahrung auf und kommen dann
erst später zurück, also fischte ich ohne zu füttern. Kurze Zeit drauf
meldete sich wieder mein Bissanzeiger und ein kompakter Spiegelkarpfen
glitt fast von allein in die Maschen meines Netzes.
Der
Wind wurde mit der Zeit etwas stärker. Das war auch gut so, denn das
ganze Wasser wurde so etwas aufgewirbelt und die Karpfen begannen das
große Fressen. Meine Augen wurden jedoch immer schwerer und schwerer, so
dass ich schließlich einschlief. Plötzlich riss mich der Bissanzeiger
aus meinem Nickerchen! Ja, der fühlte sich schon besser an als die
kleinen Fänge zuvor. Mein Kontrahent leistete ordentlichen Widerstand,
dieser Fisch war ein schier unermüdlicher Fighter. Nach zähem Kampf
erlahmten seine Kräfte aber doch und ich entschied das Duell für mich!
Als ich den Fisch releaste, ging meine zweite Rute ab, die bislang
völlig ohne Action geblieben war. „Wos is des jetzt?“, dachte ich mir
während des Drills. Der Fisch zog mit voller Kraft direkt zum Stahlseil.
Er war ihm schon sehr nahe und kam ihm immer näher. Ich wurde langsam
nervös. Wenn er hinter das Stahlsein und in die Holzpfeiler unter Wasser
schwimmen würde, wäre der Fisch weg. Also blieb mir nichts anderes
übrig als die Spule festzuhalten, dagegen zu halten und zu hoffen, dass
der Fisch doch noch wenden würde. Aber nein, er zog weiter und plötzlich
war die Spannung weg. Als ich die Montage einkurbelte, sah ich, dass er
den Haken aufgebogen hatte. Etwas später beendete ich dann meine
Session mit einem letzten kleinen Schuppenkarpfen.
Zum
Abschluss noch ein kleines Dankeschön an Frank Lewalski vom Team
Anaconda für die Tipps, wie ich den Fisch auf der Matte ruhig halten
kann! Es hat geholfen!